Karl Boock gründete seine Gärtnerei in der Bäckergasse in Lobeda bei Jena. Als Lobedaer Gärtner zog er Balkon-, Gemüse- und Topfpflanzen heran, band Blumensträuße, schnitt und veredelte Obstgehölze und Rosen. Seine Waren verkaufte er auf dem Jenaer Wochenmarkt, den er zunächst mit der Kiepe auf dem Rücken und einem Handwagen, später mit einem Eselskarren ansteuerte.

Als Karl im 1. Weltkrieg dienen musste, betrieben seine Frau Anna und sein Sohn Kurt die Gärtnerei weiter. Nach den brieflichen Anweisungen seines Vaters versorgte Kurt die Kulturen. In den Pausen verließ er die nahe gelegene Schule, um die Pflanzen zu wässern und die Gewächshäuser zu lüften.

Kurt Boock übernahm nach dem Studium der Gartengestaltung in Dresden-Pillnitz den väterlichen Betrieb. Neben der Baumschule und Staudengärtnerei widmete er sich stark seiner Vorliebe der Gartengestaltung. Viele Gärten in Jena und Umgebung trugen die gestalterische Handschrift von Kurt Boock. Noch heute sind wir in Gärten tätig, die der Großvater ursprünglich anlegte.

Im Wasserbau, bei Großbaumverpflanzungen und der Autobahnbegrünung fanden sich umfangreiche Aufträge. Zeitweise waren über 100 Mitarbeiter im Betrieb beschäftigt.

Nach dem 2. Weltkrieg, in Zeiten akuter Versorgungsengpässe, wurde in der Gärtnerei vor allem Gemüse angebaut. Dies geschah nach den Maßgaben biologisch-dynamischer Landwirtschaft.

Ab den 1950er Jahren rückten wieder Zier- und Nadelgehölze, Heckenpflanzen und Blütenstauden in den Vordergrund der gärtnerischen Produktion. Die Gartengestaltung als Arbeitsfeld trat vorerst in den Hintergrund.

Stephan Boock folgte seinem Vater und übernahm die Gärtnerei in dritter Generation. Gemeinsam mit Hannes Schneider führte er den Betrieb mit den Schwerpunkten Baumschule und Staudengärtnerei.

Für den Verkauf der Pflanzen wurde ein Laden am Löbdergraben eingerichtet. Dieser Verkaufsgarten kam nach Umzügen ans Platanenhaus, später an den Philosophenweg und 1989 nach Lobeda an seinem heutigen Standort an.

In den 70er und 80er Jahren fanden in der Gärtnerei einige politisch Andersdenkende die Möglichkeit zu arbeiten, sich auszutauschen, zu leben. Intern wurde gern von der „Baum- und Menschenschule Boock“ gesprochen.

Auf die Wende 1989 und die Wiedervereinigung 1990 folgten schwere Jahre. Nur mit Hartnäckigkeit konnte die Gärtnerei in der DDR als Privatbetrieb bestehen. Jetzt meisterten Stephan Boock und Hannes Schneider auch die Herausforderungen dieser neuen Zeit.

Der Betrieb ging mit der Gründung der Gärtnerei Boock OHG in die vierte Generation über. Hans-Detlev Boock stand als Nachfolger bereit und führte ab da zusammen mit Stephan Boock und Hannes Schneider das Geschäft.

Seit 1990 ist der Betrieb wieder im Garten- und Landschaftsbau tätig. Durch Hans-Detlev Boock als Meister des Garten- und Landschaftsbaus erhielten die bautechnischen Arbeiten neuen Schwung und fachliches Fundament.

Viele Gärten, Spielplätze, öffentliches Grün und Außenanlagen in und um Jena wurden und werden seither von uns gestaltet, angelegt, gepflegt.

Die Gärtnerei Boock ging endgültig an Hans-Detlev Boock über.

Nachdem sich 2004 Stephan Boock in den Ruhestand verabschiedet hatte, schied nun auch Hannes Schneider als Gesellschafter aus der Gärtnerei Boock aus. Er stand uns jedoch noch einige Jahre mit Rat und Tat zur Seite, betreute Kunden und gestaltete Gärten.

Wir sind „Boock Gartenkultur“. Nach 115 Jahren Betriebsgeschichte haben wir Tradition und Moderne verbunden und ein neues Outfit für unser Tun entwickelt. Unter dem frischen Logo firmieren die Gärtnerei Boock als gärtnerisches Einzelunternehmen und die Garten- und Landschaftsbau Gärtnerei Boock GmbH & Co. KG.

Wir widmen uns der Gartenkultur mit ihren vielseitigen Facetten.